Aus Eggermühlen nach Detroit

Quelle: www.noz.de
Geschrieben von: Redaktion
Vom 23.05.2008 um 22:00 Uhr
,,Far away in America!” Ähnlich erfolglos wie dieser eigens zur Fußball-WM 1994 in den USA  getestete Song der ,,Village People” trat auch damals die DFB-Mannschaft  im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf, als man aus dem Tunier nach  einer Niederlage im Viertelfinale gegen Bulgarien ausschied. Alles andere als erfolglos, dafür aber auch ,,far away in America!”, agiert  das im WM- Jahr gegründete Eggermühlener Unternehmen M & K  Fördertechnik in diesen Tagen in den USA.
Hinter ,,M & K” stehen Theo Meyer  aus Eggermühlen und der  Ankumer Reinhard Kemme, die  sich mit ihrem Betrieb vor nunmehr  gut 14 Jahren selbstständig  machten. Der Auftrag, der vor wenigen  Monaten vom weltweit agierenden  Branchenführer für Tore, Türen und Zargen, die Firma Hörmann aus  dem westfälischen Steinhagen, an  das mittelständische Unternehmen  M & K herangetragen wurde,  sprengte alle Dimensionen, die der  Eggermühlener Betrieb bis dato an  Land gezogen hatte. Hörmann  nahm  im  Jahr 2002 die Produktion  von  Garagentoren und Antrieben  für  den amerikanischen Markt mit einer eigenen Niederlassung in den USA auf. Für eine neue Hörmann- Produktionsstätte,  die in der Nähe von  Detroit am Michigan-See  zu Hause ist, erstellt M & K seit Monaten eine riesige Förderanlage samt den          notwendigen Sondermaschinen. ,,Die  von  uns herzustellende  Gesamtanlage   ist 100  Meter  lang  und  gut 20 Meter breit”,  berichten  Theo  Meyer  und Reinhard Kemme über die gewaltigen Ausmaße des  Auftrages. Mit   von  der  Partie  ist  auch  das Dinklager Unternehmen Golanowsky-Konstruktion. Der Betrieb   aus   dem    benachbarten südoldenburgischen  Land hat sich auf   die   technische   Beratungen, Projektplanungen und Konstruktionen im Bereich  Förder- und Verpackungstechnik spezialisiert. Die gesamte Planung und Fertigung der Förderanlage für Hörmann               ist eine Gemeinschaftsarbeit der Firmen M & K sowie Golanowsky- Konstruktion. Welche enormen Ausmaße der  Auftrag für das Eggermühlener  Unternehmen hatte, wurde schon  vor der Auftragsunterzeichnung  deutlich. Die eigene M & K-  Produktionsstätte in Eggermühlen  reichte für die Erstellung der  Anlage nicht aus. ,,Unsere an sich  geräumige Halle war einfach zu  klein”, war von Reinhard Kemme  zu erfahren. So machte man sich  auf die Suche nach geeigneten  Räumlichkeiten und wurde in  Bersenbrück fündig. Im Gewerbegebiet West hatte kurz  vorher Klemens Hülsmann eine  großräumige Produktionshalle für  ein Unternehmen erstellt, die glücklicherweise noch  Platzkapazitäten für die Mitarbeiter  von M & K bot.
Die gesamte Anlage wurde in  Eggermühlen und Dinklage am Zeichenbrett und PC geplant, in  kompletter Größer aber in den  vergangenen Monaten in der  Hülsmann’schen Halle in  Bersenbrück Stück für Stück  zusammengesetzt. Nicht weniger  als sieben Monate umfasste die  Planungs-  und Bauphase für  diesen Auftrag der Superlative. Im amerikanischen Hörmann-Werk  wird die Anlage aus dem Altkreis  Bersenbrück demnächst die  Förderung und Pufferung von  Torlamellen übernhemen, die  Oberteile der Garagentore  automatisiert wenden und auch für  eine ,,Hochzeit” sorgen. So  beschreiben nämlich Fachleute das  Zusammenführen der Ober- und  Unterteile der Tore. Letzlich sorgt  sie Anlage aus Eggermühlen auch  für die Zuführung der Teile an die  verschiedenen Arbeitsplätze sowie  für das sogenannte Ablängen und  die Zuführung von  Verpackungsmaterial. Auch der  Abtransport und die Endverpackung der Lamellen in Richtung ,,Versand” übernimmt die Anlage, die ihrem  Zertifikat ,,Made in Eggermühlen”  mehr als alle Ehre macht. Die Vorarbeiten schließen in diesen Tagen ab, auch die Probeläufe der  gesamten Förderanlage haben einwandfrei funktioniert. In den kommenden Tagen wird die komplette Anlage wieder demontiert, in 20 Seecontainer verpackt und durch ein Spezialunternehmen über den Atlantik in Richtung USA verschifft. Die Transportdauer wird – je nach Wetterlage – zwischen vier und fünf Wochen auf dem Seeweg in Anspruch nehmen. Dort angekommen, werden lat Montageleiter Jörg Jobst sechs Mitarbeiter von M & K die Anlage wieder montieren. Nach derzeitigem Stand wollen sich Theo Meyer und Reinhard Kemme ebenfalls über den Großen Teich aufmachen, um vor Ort im Bundesstaat Illinois – also im wahrsten Sinne des Wortes ,,far away in America” – die neue Anlage an ihrem endgültigen Bestimmungsort in Augenschein zu nehmen.